Hallo! Um hier kompetent Anregungen zu geben bräuchte ich erstmal Informationen, die mir ermöglichen mich kompetent zu machen? Wo sonst soll die Beurteilung der Sinnhaftigkeit von Stadtbahnausbaukonzepten herkommen?
Das Stadtbahnausbaukonzept stellt sich für mich aktuell als primär fördermittelfixiert dar.
Worum geht es eigentlich oder worum geht es eigentlich noch?
Geht es um eine Verringerung umweltschädlichen Verkehrs insgesamt?
Geht es um eine Verringerung gesundheitlich schädlicher Faktoren
(Abgase, Unfallgefahr, Stress, ...)
Geht es nicht letztlich überhaupt darum einfach von A nach B zu kommen?
Oder geht es evtl. primär darum, das die Verkehrs GmbH Geld für den Ausbau neuer Strecken und den Kauf neuer Fahrzeuge benötigt, in der Hoffnung mehr Kunden zu bekommen?
Was ist, außer einem - leider - intransparenten Bewertungsergebnis, mit den Nebenwirkungen der ins Auge gefassten Maßnahmen. Was nicht abgefragt wird, kann ja auch nicht in die Bewertung einfließen. Gibt es hier evtl. versteckte Kosten die zwar die Verkehrs GmbH nicht trägt, die aber der Allgemeinheit auferlegt werden
(Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren ... ???)
Außer dem vernachlässigbaren Zeitgewinn von weniger als 1 Minute pro Fahrgast und Tag, wie sieht es aus mit den Zeitverlusten während der Bauphasen (Stau, Unfälle), mit Lärmbelästigungen für Anwohner (Krankheit ist KEIN volkswirtschaftlicher Nutzen), wie sieht es aus mit Naturverbrauch, mit Negativbeeinflussung bislang verkehrsberuhigter Bereiche die einen ampel- und schrankenfreien Radverkehr ermöglichten (Bereich Beethovenstraße, Abtstraße, Vossenkamp?)
Fließen Energie- und Resourcenverbrauch zur Herstellung von Gleiskörpern, Trassen, Fahrzeugen, Baumaßnahmen überhaupt in die Kostennutzen-Bewertung ein?
Gibt es eine Bewertung nicht monetär erfassbarer Faktoren überhaupt?
Wer trägt die Folgekosten (gefördert wird doch der Ausbau aber nicht die Unterhaltung des ÖPNV???? Bitte korrigieren wenn anders)
Was wird eigentlich wie lange abgeschrieben (Bus, E-Bus, Straßenbahn, Gleiskörper, Haltestellen, ...?
Welche Interessen vertreten die, die die zugrundeliegenden Statistiken in Auftrag gegeben haben ... gibt es hier evtl. naheliegende "Wunsch"ergebnisse. (das wäre bei Banken, Baufirmen ja naheliegend )
zum Thema Statistik:
www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-Story-im-Ersten-Im-Land-der-L%C3%BCgen/Das-Erste/Video
www.youtube.com/watch
Wurde das kritisch hinterfragt, geprüft? Die Antwort ist wichtig für die Glaubwürdigkeit zugrundeliegender Studien, Statistiken, deren Nutzung und Bewertung.
Wurde die Kostennutzenbewertung mitunter unter für die Erreichung des Zieles "Fördermittel" Idealbedingungen (hohe Nutzerzahlen, die aber ggf. nicht eintreffen, nicht berücksichtigte Kostensteigerungen während der Bauphase, Kosten für Ausgleichsmaßnahmen für Naturzerstörung) durchgeführt? Welche Risikofaktoren gibt es?
Was wurde nicht erfasst ...?
Uns wurden in Braunschweig in den letzten Jahren einige Projekte ziemlich schön gerechnet:
Spaßbad, Schlossmuseum, Flughafenausbau, ...
Hinterfragen ist mehr als angebracht.
Die durch wiederholte Neuberechnungen und Neubewertungen dies- und jenseits der "1" erreichten Ergebnisse werfen Fragen auf. Wir haben hier immer noch das Thema Abgasskandal VW auf der Tagesordnung, da wurde auch bewertet, prognostiziert, ... das brauchen wir nicht nochmal.
Anregung:
Transparenz, Transparenz, Transparenz und ein ganzheitliches Konzept für eine ökologisch vertretbare, Mensch und Natur geringstmögliche belastende Mobiliät ohne versteckte Kosten ohne verschwiegene Risiken.
ÖPNV als einzige Alternative zum Individualverkehr reicht nicht. Autofahren an sich muss unattraktiver werden, Geschwindigkeitsbegrenzungen, kostenpflichtiges Parken,
Konzept des Auto Nutzens statt Besitzens (Carsharing, Fahrgemeinschaft, ...)
Zusammenarbeit von ÖPNV mit z.B. Taxiunternehmen ...
Zusätzliche Versiegelungen und Naturverbrauch für neue Trassen bitte unbedingt vermeiden.
Wo eine Straßenbahnstrecke neu entsteht, sollten die Autofahrspuren schrumpfen.
Angesichts drastischer Veränderungen, die in vielerlei Hinsicht passieren können und werden (wie stark hat sich die Welt in den letzten 15-20 Jahren gewandelt) sollten flexible Mobilitätslösungen den Vorzug bekommen, wo sie nur können. Nicht konkurrierend sondern in Zusammenarbeit.
Wirtschaftliche Einzelinteressen vor Klimaschutz, Naturschutz, Gesundheit, ... das geht nicht. Damit "Zukunft Vorfahrt hat" muss mehr berücksichtigt werden als der kurzfristige Erhalt von Fördermitteln.
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Mobiltätsworkshop des ZGB (Dezember 2016):
Ein paar Daten, Statistiken, ....
www.zgb.de/fileadmin/klimaschutz/161208_Praesentation_Mobilitaetsworkshop.pdf
www.zgb.de/fileadmin/klimaschutz/161208_Protokoll_Mobilitaetsworkshop.pdf